Hunde und Katzen sind wahre Genießer des Lebens. Während wir Menschen uns manchmal fragen, ob wir das Schokoladenstück wirklich essen sollten oder nicht, kennen unsere tierischen Mitbewohner keine solchen Skrupel: „Was in meinen Mund passt, ist meins!“ Leider haben sie dabei eine Eigenart, die uns Tierhalter regelmäßig ins Schwitzen bringt: Sie lesen keine Etiketten. Und so landet oft etwas in ihrem Magen, das dort definitiv nichts zu suchen hat.
Laut der American Society for the Prevention of Cruelty to Animals (ASPCA) wurden im Jahr 2024 über 451.000 Anrufe bei deren Animal Poison Control Center (APCC) registriert – ein Rekordhoch. Das APCC ist quasi die Notrufzentrale für alle Fälle von Tiervergiftungen in den USA. Die Liste der häufigsten Giftstoffe, die gemeldet wurden, liest sich wie ein Who-is-Who der alltäglichen Gefahrenquellen. Aber keine Sorge: Wir nehmen Sie mit auf eine Reise durch die zehn größten Risiken – und zeigen Ihnen, wie Sie Ihr Zuhause haustiersicher machen können!
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Ja, Sie haben richtig gelesen: Freizeitdrogen. Während Katzenminze absolut unbedenklich ist (und Ihren Stubentiger in einen pelzigen Tornado verwandeln kann), sieht es bei anderen Substanzen ganz anders aus. Seit der Legalisierung von Marihuana in vielen US-Bundesstaaten hat die Zahl der Vergiftungsfälle zugenommen. THC, der psychoaktive Bestandteil, kann bei Hunden und Katzen Symptome wie Zittern, Erbrechen und Orientierungslosigkeit auslösen.
Aber es kommt noch besser (oder schlechter): Pilze wie der Fliegenpilz (Amanita muscaria), die gerne in Schokoriegel verpackt werden, sind besonders gefährlich. Denn hier treffen zwei Giftstoffe aufeinander: der Pilz selbst und die Schokolade. Ein echtes „Double Trouble“ für Ihre Vierbeiner.
Tipp: Bewahren Sie solche Substanzen sicher auf – und achten Sie darauf, dass auch Ihre Freunde Bescheid wissen, wenn sie Ihren Hund babysitten.
Platz 9: Insektizide
Insektizide sind praktisch, um lästige Käfer loszuwerden, aber für Ihre Haustiere können sie zur Gefahr werden. Besonders gefährlich sind Produkte mit hohen Konzentrationen an Wirkstoffen. Die ASPCA empfiehlt, diese Mittel stark zu verdünnen, Ihr Haustier fernzuhalten, bis alles getrocknet ist, und die Flaschen sicher wegzuschließen.
Tipp: Suchen Sie nach natürlichen Alternativen wie Essigwasser oder Neemöl, die weniger risikoreich sind.
Platz 8: Haushaltsprodukte
Reinigungsmittel und Waschmittel stehen ganz oben auf der Liste der am häufigsten verschluckten Haushaltsgegenstände. Besonders Waschmittelkapseln sehen für Hunde aus wie bunte Spielzeuge – mit fatalen Folgen. Auch Rohrreiniger und Bleiche können schwerwiegende Vergiftungen verursachen.
Tipp: Lagern Sie Reinigungsmittel in verschlossenen Schränken und verwenden Sie sie nur, wenn Ihr Haustier außer Reichweite ist.
Platz 7: Rodentizide (Rattengift)
Ratten und Mäuse mögen nervig sein, aber Rattengift ist für Hunde und Katzen lebensgefährlich. Selbst wenn Ihr Haustier nicht direkt an dem Köder knabbert, kann es vergiftet werden, indem es eine bereits vergiftete Maus frisst.
Tipp: Verwenden Sie alternative Methoden wie Fallen oder Ultraschallgeräte, die für Haustiere ungefährlich sind.
Platz 6: Pflanzen und Pilze
Hier trifft uns der Fall besonders hart, denn viele beliebte Zimmerpflanzen sind für Haustiere giftig. Besonders gefährlich sind Lilien für Katzen – schon kleinste Mengen können tödlich sein. Auch Philodendron, Aloe Vera und Weihnachtssterne gehören auf die schwarze Liste.
Tipp: Informieren Sie sich vor dem Kauf einer Pflanze über ihre Toxizität. Als Alternative gibt es viele katzensichere Pflanzen wie Grünlilien oder Katzengras.
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Platz 5: Tierarzneimittel
Ironischerweise können auch Medikamente, die eigentlich unseren Vierbeinern helfen sollen, zur Gefahr werden. Besonders leckere Kautabletten gegen Arthritis oder Harninkontinenz sind beliebte „Snacks“. Doch eine Überdosierung kann ernsthafte Nebenwirkungen verursachen.
Tipp: Lagern Sie Tiermedikamente genauso sicher wie Ihre eigenen und geben Sie Ihrem Haustier nie mehr als die verschriebene Dosis.
Platz 4: Schokolade
Die Tragödie des Hundelebens: Schokolade ist tabu. Der Grund ist Theobromin, ein Stoff, den Hunde nur langsam abbauen können. Die Symptome reichen von Erbrechen über Herzrasen bis hin zu Krampfanfällen.
Tipp: Halten Sie Schokolade immer außer Reichweite – und gönnen Sie Ihrem Hund lieber spezielle Hundeleckerlis.
Platz 3: Verschreibungspflichtige Medikamente für Menschen
Ihr Hund findet Ihre heruntergefallene Tablette interessant? Für ihn könnte sie lebensgefährlich sein. Besonders gefährlich sind Medikamente wie Antidepressiva, Blutdrucksenker und Schmerzmittel.
Tipp: Bewahren Sie Medikamente in einem verschlossenen Schrank auf und kontrollieren Sie regelmäßig den Boden.
Platz 2: Menschliche Nahrung und Getränke
Von Weintrauben über Zwiebeln bis hin zu Avocados – viele unserer Lieblingssnacks sind nicht nur für Fellnasen giftig . Besonders gefährlich sind Trauben und Rosinen, die zu Nierenversagen führen können.
Tipp: Teilen Sie nur Snacks, die für Haustiere sicher sind, wie gekochtes Huhn oder Karotten.
Platz 1: Frei verkäufliche Medikamente, Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel
Der Spitzenreiter ist erschreckend alltäglich: Ibuprofen, Paracetamol und andere frei verkäufliche Medikamente sind für Hunde und Katzen hochgiftig. Selbst harmlos klingende Vitaminpräparate können bei Überdosierung schwerwiegende Folgen haben.
Tipp: Behandeln Sie frei verkäufliche Medikamente genauso vorsichtig wie verschreibungspflichtige.
So schützen Sie Ihr Haustier
Um Ihr Zuhause haustiersicher zu machen, gilt: Vorbeugen ist besser als heilen. Hier sind weitere Tipps:
- Hoch lagern: Alles, was giftig ist, gehört in Schränke oder auf hohe Regale.
- Training: Bringen Sie Ihrem Haustier das Kommando „Aus!“ bei.
- Sicherheitsvorkehrungen: Nutzen Sie Schutzgitter und Schrankschlösser.
- Erste Hilfe: Halten Sie die Nummer des Tiergiftnotrufs bereit und erstellen Sie einen Erste-Hilfe-Kasten.
Fazit
Unsere Haustiere sind neugierig, verspielt und manchmal einfach zu hungrig. Aber mit ein wenig Vorsicht und Aufmerksamkeit können wir ihre Welt sicherer machen. Also: Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um Ihr Zuhause zu überprüfen – Ihre Fellnase wird es Ihnen danken!
Und falls doch einmal etwas schiefgeht: Keine Panik! Die Tierärzte der Tierrettung München e.V. stehen Ihnen rund um die Uhr zur Verfügung.
Quellen:
– ASPCA Animal Poison Control Center (APCC)
– Dr. Tina Wismer, leitende Direktorin des APCC
Bleiben Sie wachsam – und genießen Sie weiterhin das Abenteuer mit Ihrem tierischen Freund!

Frührentner & politischer Aktivist, der gerne seine Privatsphäre pflegt. Als tierliebende Betreuungsperson von Fellnasen mag ich besonders gern anspruchsvolle Charakterhunde (Sturrköpfe), die bei mir auch mal so richtig aufdrehen (toben) dürfen.