Diabetes mellitus, umgangssprachlich oft als „Zuckerkrankheit“ bezeichnet, ist eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen bei Hunden. Sie betrifft vor allem ältere und übergewichtige Tiere, kann aber durch frühzeitiges Erkennen und konsequente Behandlung gut verwaltet werden. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Diabetes bei Ihrem Hund erkennen, welche Risikofaktoren eine Rolle spielen und wie Sie mit der richtigen Therapie und Ernährung die Lebensqualität Ihres Vierbeiners erhalten.
Was ist Diabetes bei Hunden?
Diabetes entsteht, wenn die Bauchspeicheldrüse nicht genug Insulin produziert (Typ-1-Diabetes) oder die Körperzellen insulinresistent werden (Typ-2-Diabetes). Insulin ist ein lebenswichtiges Hormon, das den Blutzucker reguliert: Es ermöglicht, dass Glukose aus dem Blut in die Zellen gelangt, wo sie als Energiequelle genutzt wird. Fehlt Insulin oder wirkt es nicht richtig, steigt der Blutzuckerspiegel an – mit schwerwiegenden Folgen für den gesamten Organismus.
Typ-1-Diabetes ist bei Hunden am häufigsten. Hier zerstört das Immunsystem fälschlicherweise die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse. Typ-2-Diabetes , der bei Katzen häufiger vorkommt, tritt bei Hunden selten auf und hängt oft mit Übergewicht und Insulinresistenz zusammen.
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Hauptursachen und Risikofaktoren
- Übergewicht : Fettleibigkeit ist der größte Risikofaktor. Mehr als 50 % der diabetischen Hunde sind zu schwer.
- Ernährung : Kohlenhydratreiche Futter mit Getreide, Zucker oder Füllstoffen lassen den Blutzucker stark schwanken.
- Alter : Hunde ab 7 Jahren erkranken häufiger.
- Geschlecht : Unkastrierte Hündinnen sind doppelt so häufig betroffen wie Rüden.
- Rassenprädisposition : Beagle, Dackel, Golden Retriever, Labrador Retriever und Terrier-Rassen sind besonders anfällig.
- Hormonelle Erkrankungen : Störungen wie Cushing-Syndrom begünstigen Diabetes.
Die ersten Anzeichen: So erkennen Sie Diabetes bei Ihrem Hund
Diabetes äußert sich durch charakteristische Symptome, die oft schleichend beginnen:
1. Extremer Durst (Polydipsie) : Ihr Hund trinkt deutlich mehr als sonst, manchmal bis zu 4 Liter pro Tag.
2. Häufiges Wasserlassen (Polyurie) : Die größere Flüssigkeitsaufnahme führt zu vermehrtem Urin.
3. Gewichtsverlust trotz Heißhunger : Der Körper verbrennt Fett und Muskeln, da die Zellen nicht genug Energie aus der Nahrung ziehen können.
4. Müdigkeit und Schwäche : Ihr Hund wirkt lethargisch, schläft viel und zeigt wenig Interesse an Spielen.
5. Trübe Augen oder Katarakte : Langfristig hoher Blutzucker kann zu Augenlinsentrübungen führen.
6. Verhaltensänderungen : Apathie, Desorientierung oder sogar Erbrechen können auf eine diabetische Ketoazidose (lebensbedrohliche Komplikation) hinweisen.
Wichtig : Ignorierte Symptome können zu Organversagen, Nervenschäden oder Koma führen. Bei Verdacht sofort einen Tierarzt aufsuchen!
Diagnose: Wie wird Diabetes festgestellt?
Der Tierarzt führt folgende Untersuchungen durch:
1. Blutzuckertest : Ein dauerhaft erhöhter Wert (über 15 mmol/l) deutet auf Diabetes hin.
2. Urintest : Zucker im Urin (Glukosurie) und eventuell Ketonkörper sind typisch.
3. Bauchultraschall : Um die Bauchspeicheldrüse und andere Organe zu untersuchen.
Behandlung: Insulin, Ernährung und tägliche Pflege
Diabetes ist nicht heilbar, aber durch eine konsequente Therapie gut kontrollierbar:
- Insulintherapie
- Mehrmals täglich werden Insulininjektionen unter die Haut gespritzt. Die Dosis wird individuell angepasst.
- Tipp : Nutzen Sie spezielle Hundepens mit feinen Nadeln – die meisten Hunde gewöhnen sich schnell daran.
- Ernährungsumstellung
- Low-Carb-Hochprotein-Futter : Vermeiden Sie Getreide, Zucker und Füllstoffe. Geeignet sind Nassfutter mit hohem Fleischanteil oder spezielle Diätfutter.
- Regelmäßige Fütterungszeiten : Geben Sie Mahlzeiten immer zur gleichen Zeit wie die Insulingabe.
- Gewichtsmanagement : Übergewicht reduzieren, aber langsam, um den Stoffwechsel nicht zu überlasten.
- Tägliche Kontrolle
- Blutzuckermessung : Mit einem Hundeglykometer zu Hause durchführen.
- Protokoll führen : Notieren Sie Insulindosen, Fressverhalten und eventuelle Symptome.
- Regelmäßige Tierarztbesuche
- Alle 3–6 Monate Blut- und Urinkontrollen, um die Therapie anzupassen.
Die Rolle der Ernährung: Was Sie unbedingt vermeiden sollten
- Eine falsche Ernährung kann Diabetes begünstigen oder verschlimmern:
- Kohlenhydratreiche Futter : Getreide (Mais, Weizen) und Zucker führen zu Blutzuckerspitzen.
- Fertigfutter mit Zusatzstoffen : Künstliche Aromen, Farbstoffe und Konservierungsstoffe belasten den Stoffwechsel.
- Überfütterung : Selbst „gesunde“ Snacks können den Kalorienbedarf überschreiten.
Empfehlung : Füttern Sie artgerecht mit hochwertigem Fleisch, Innereien und Gemüse. Bei Unsicherheit hilft ein Tierernährungsberater weiter.
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Leben mit einem diabetischen Hund: Praktische Tipps
- Routine ist alles : Füttern, Insulingabe und Bewegung immer zur gleichen Zeit.
- Notfallplan erstellen : Erkennen Sie Anzeichen einer Ketoazidose (Atemnot, Erbrechen, Lethargie) und wissen Sie, wie Sie reagieren.
- Seelische Unterstützung : Diabetes kann Hunde stressen. Vermeiden Sie abrupte Veränderungen und bieten Sie Rückzugsmöglichkeiten.
Prognose: Kann mein Hund ein langes Leben führen?
Ja! Mit der richtigen Behandlung können Hunde oft viele Jahre beschwerdefrei leben. Wichtig ist, dass Sie Geduld haben und die Therapie diszipliniert umsetzen. Regelmäßige Kontrollen und eine liebevolle Betreuung sind der Schlüssel zum Erfolg.
Fazit : Diabetes bei Hunden ist eine Herausforderung, aber keine Katastrophe. Je früher Sie die Krankheit erkennen und handeln, desto besser ist die Lebensqualität Ihres Vierbeiners. Bleiben Sie wachsam, informiert und lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt unterstützen.
Haben Sie einen diabetischen Hund? Teilen Sie Ihre Erfahrungen oder Fragen gerne in den Kommentaren!
Hinweis : Dieser Artikel ersetzt keine tierärztliche Diagnose. Bei Verdacht auf Diabetes konsultieren Sie bitte umgehend einen Fachmann.

Frührentner & politischer Aktivist, der gerne seine Privatsphäre pflegt. Als tierliebende Betreuungsperson von Fellnasen mag ich besonders gern anspruchsvolle Charakterhunde (Sturrköpfe), die bei mir auch mal so richtig aufdrehen (toben) dürfen.