Seit Mitte 2024 beschäftigt die wissenschaftliche Gemeinde sich intensiv mit einem neuartigen Phänomen, das unter dem suggestiven Namen “Werwolf-Syndrom” in die Tiermedizin eingezogen ist. Der Name mag an mystische Geschichten erinnern, doch hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich eine ernste und komplexe neurologische Störung bei Hunden, die mittlerweile über ganz Europa hinweg beobachtet wird.
Die Epidemie im Überblick
Laut den neuesten Statistiken der Europäischen Veterinärorganisation (EVO) wurden bis Anfang 2025 über 350 Fälle in Europa registriert. Deutschland steht dabei mit über 100 dokumentierten Vorkommen an der Spitze der betroffenen Länder. Besonders stark betroffen sind die Bundesländer Sachsen, Bayern und Niedersachsen.
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Symptomatik und Verlauf
- Das Syndrom zeichnet sich durch ein charakteristisches Muster von Symptomen aus:
- Akute Angstanfälle mit unkontrolliertem Jaulen und Bellen
- Panikreaktionen auf harmlose Stimuli
- Aggressionsverhalten gegenüber vertrauten Personen
- Koordinationsstörungen und ataxische Bewegungen
- Im fortgeschrittenen Stadium epileptische Anfälle
Der Krankheitsverlauf dauert typischerweise zwischen zwei Wochen und zwei Monaten. Obwohl die Erkrankung nicht lebensbedrohlich ist, stellt sie für die betroffenen Tiere und ihre Halter eine immense Belastung dar.
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Der Verdacht richtet sich gegen Kauknochen
Die Ermittlungen konzentrieren sich auf spezielle Kauknochenprodukte, die aus Rinderkopfhaut hergestellt werden und hauptsächlich in China produziert werden. Dr. Cornelia Rückert vom Landeskontrollverband Sachsen erklärt: “Wir haben festgestellt, dass fast alle betroffenen Hunde diese Produkte zu sich genommen haben. Die Produktion erfolgt in mehreren chinesischen Fabriken, die unterschiedliche chemische Behandlungsprozesse anwenden.”
Internationale Forschungskooperation
Während deutsche Forschungseinrichtungen wie die Tierärztliche Fakultät München und die Tierärztliche Hochschule Hannover führende Positionen einnehmen, arbeiten Wissenschaftler weltweit eng zusammen. Prof. Dr. Hans-Jürgen Schmidt von der LMU München berichtet: “Wir kooperieren mit Kollegen aus Großbritannien, Frankreich und den USA. Die Analyse der verdächtigen Substanzen zeigt erste Hinweise auf ungewöhnliche Chemikalienmischungen.”
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Forschungsergebnisse bisher:
- Nachweise von unbekannten Pestizidrückständen
- Spuren von industriellen Harzbindern
- Verdachtsmomente gegen Neurotoxine
- Funde von ungewöhnlichen Metallverbindungen
Therapeutische Ansätze
Die aktuelle Therapie umfasst:
- Symptomatische Therapie mit Antianxiety-Medikamenten
- Anti-Epileptika bei schweren Fällen
- Entgiftungsmaßnahmen
- Intensive Pflege und Monitoring
Dr. Nina Meyerhoff von der Tierärztlichen Hochschule Hannover empfiehlt bei akuten Anfällen: “Bringen Sie Ihr Tier in einen ruhigen Raum, sprechen Sie es beruhigend an und vermeiden Sie jede Art von Reizüberflutung. In Notfällen sollte sofort ein Tierarzt kontaktiert werden.”
Prävention und Sicherheitshinweise
Bis zur vollständigen Aufklärung des Falles sollten Hundehalter folgende Maßnahmen ergreifen:
- Vermeiden von Kauknochenprodukten aus unsicherer Herkunft
- Sorgfältige Kontrolle der Futtermittelqualität
- Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen
- Dokumentation verdächtiger Verhaltensauffälligkeiten
Die internationale Forschergemeinschaft bleibt optimistisch, dass die Ursachen des Werwolf-Syndroms in absehbarer Zeit identifiziert werden können. Bis dahin mahnt Dr. Rückert zur Vorsicht: “Es ist besser, auf potenziell gefährliche Produkte zu verzichten, als das Risiko einzugehen.”
In Zeiten globaler Vernetzung zeigt dieses Beispiel eindrucksvoll, wie wichtig internationale Zusammenarbeit bei der Lösung komplexer Tiergesundheitsprobleme ist. Während die Wissenschaftler weiter forschen, können wir als Hundehalter durch bewusstes Handeln dazu beitragen, unsere vierbeinigen Freunde vor weiteren Infektionen zu schützen.
Die Geschichte des Werwolf-Syndroms demonstriert einmal mehr, dass auch in der Tiermedizin noch viele Rätsel zu lösen sind – und dass gerade bei unseren treuen Begleitern besondere Achtsamkeit geboten ist.

Frührentner & politischer Aktivist, der gerne seine Privatsphäre pflegt. Als tierliebende Betreuungsperson von Fellnasen mag ich besonders gern anspruchsvolle Charakterhunde (Sturrköpfe), die bei mir auch mal so richtig aufdrehen (toben) dürfen.